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Theatertage in Neipel 2002


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folgender Beitrag aus: SZ Regionale Kultur WND 5.12.2002:

"OH je, die Zeit der Eisheiligen ist vorbei"
Neipeler Theatertage beendet: Dreiteiliges Lustspiel "Die Eisheilige" war an allen drei Wochenenden ausverkauft
Wieder einmal die Lachmuskeln strapaziert haben die Mitglieder des Theatervereins Laetitia Dorf-Neipel. An drei Wochenenden in Folge war das Haus am Mühlenpfad ausverkauft.

Neipel (nab). Am vergangenen Wochenende gingen die diesjährigen Neipeler Theatertage zu Ende. Der Theaterverein Laetitia Dorf -Neipel führte das Lustspiel "Die Eisheilige" von Andrea Döring auf. An drei Wochenenden in Folge war das Haus am Mühlenpfad ausverkauft.

Der Vorhang öffnete sich, und Knecht Ludwig, gespielt von Olaf Weinsberg, putzte, vor sich her fluchend, die Schuhe der Bäuerin, "Schuhe putzen, sonntags, hier fühlt man sich wie ein Leibeigener ohne Rechte!" Und das Publikum lachte das erste Mal. Der Bann war gebrochen. Bäuerin Mara, gespielt von Claudia Weinsberg, hörte Ludwigs Klagen und stutze ihn prompt zurecht. "Du schaffst nicht, du putzt Schuhe. Wenn ich dich nicht ans Arbeiten erinnern würde, wäre bei dir jeder Tag ein Sonntag." Da beschloss Ludwig trotzig: "Ich gehe den Mischtepuddelswagen reparieren, da ist bessere Luft als hier." Fix und fertig von diesem morgendlichen Stress ging Mara in die Kirche, um abzuschalten. Da die Luft jetzt rein war, konnte Schwester Sonja, gespieltvon Sandra Scherer, ihren geliebten Doktor Tobias Seldinger, gespielt von Timo Junker, rausschmuggeln. Sonja und Tobias müssen ihre Liebe verheimlichen, da Mara Männer generell nicht leiden kann. Der Grund: Sie wurde vor vielen Jahren einmal von einem Mann schwer enttäuscht. Kaum waren die Liebenden außer Reichweite, krallte sich Ludwig die Schnapsflasche. Doch er wurde immer wieder gestört."Woherwissen die alle, dass ich jetzt einen Schnaps trinken will?", fragte sich Ludwig und versteckte sich hinterni Schrank, um endlich ungestört sein "Lebenswasser" genießen zu können. Da schneite Wanderer Michael, gespielt von Edwin Scherer, herein. Er suche Arbeit in der Ferne, da er auf der Flucht vor seiner Verflossenen Sophie sei. Doch noch wusste Michael nicht, was ihn hier erwartete. Ludwig warnte seinen neuen Gehilfen vor:" Mara ist eine Eisheilige. Sie ist so heilig wie Christophorus, so undurchsichtig wie der Nebel Englands, und ihr Herz ist so kalt wie das Polarmeer." Als sie die Bäuerin im Hausflur hörten, verdrückten sich die Beiden zunächst. Maras Freundin Klara

Gutensohn, die Leiterin des Altenheimes, gespielt von Adelinde Klesen, betrat die Bühne und bat die Bäuerin, zwei ältere Menschen aufzunehmen bis das Altenheim wieder bewohnbar sei. Es war nämlich in der Nacht zuvor abgebrannt. Mara erklärte sich nach anfänglicher Skepsis bereit, Alma und Nepomuk, gespielt von Susanne Scherer und Herrmann Conrad, für acht Wochen zu beherbergen. Den beiden Alten fiel bald auf, dass Mara und der neue Knecht Michael etwas füreinander übrig haben_Die beiden wissen das bloß noch nicht", glaubte Nepomuk. Auf einmal machte sich die so streitsüchtige Bäuerin Gedanken, ob es ihren Gästen aus dem Altenheim nicht langweilig würde auf dem Bauernhof. Doch Alma konnte sie beruhigen: "Wir haben noch nicht Mal unseren Fernsehapparat vermisst. Euer Programm hier ist viel unterhaltsamer." Merkwürdig fand auch Ludwig,

dass Mara sich plötzlich bei ihm entschuldigte:"Und jetzt ist nicht einmal jemand hier, dem ich das erzählen könnte." Zwischenzeitlich tauchte auch Michaels Verflossene Sophie Brandner, gespielt von Tanja Thewes, auf, die dem Geflohenen das Leben zur Hölle machte. Aber dieses Problem hängten Ludwig und Michael gekonnt dem Nachbarn Fritz, gespielt von Erik Glansdoorp, an. Der sonst wohl nie eine Frau gefunden hätte, Den Rest übernahmen dann Alma und Nepomuk. Sie nahmen Michael ins Gebet und bekehrten Mara. Als Knecht Ludwig die beiden frisch Verliebten sah, sagte er ganz verdattert:"Keine Schikanen mehr, keine abf älligen Bemerkungen mehr? Oh je, die Zeit der Eisheiligen ist vorbei, jetzt wird's langweilig!" Der Vorhang ging zu, und tosender Applaus brach sich Bahn. Der Applaus würdigte auch die Leistungen der Souffleuse Luise Scherer und die

Arbeit des Maske-Teams unter Leitung von Claudia Weinsberg hinter der Bühne. Ende Mai ließ sich Spielleiter Paul Backes Leseproben von verschiedenen Verlagen schicken und wählte ein Stück auf eigene Faust aus. Denn als Regisseur wisse man wohl am besten, welche Talente einem zur Verfügung stünden. Und wen man für welche Rolle einsetzen könne. In den vergangenen dreieinhalb Monaten probten die Schauspieler aktweise für das dreiteilige Lustspiel. "So konnte jeder seinen privaten Verpflichtungen trotz Proben nachgehen", sagte Backes. Den Theaterverein Laetitia Dorf-Neipel gibt es schon seit 1950. Nur eine zweijährige Pause auf Grund eines Umbaus des Dorfgerneinschaftshauses unterbrach die Theatertradition in Neipel. In den vergangenen Jahren f anden sich 25 Theaterbegeisterte zusammen, die das Publikum jedes Jahr aufs Neue überraschen.

Turbulent In dem Stück "Die Eisheilige", mehrmals aufgeführt vom Theaterverein Laetitia Dorf-Neipel, ging es recht turbulent zu. Hier redet Bäuerin Mara, gespielt von Claudia Weinsberg, auf ihren Nachbarn Fritz ein, gespielt von Erik Glansdoorp. Der tosende Schluss-Applaus des Publikums wür digte auch die Arbeit von Spielleiter Paul Backes. FOTO: ATB