Heimatmuseum Neipel

Presse 2002

Stand 2.12.02                                      zurück

Home
Ausstellung
Wir
Jugend
Events
Shop
Presse
termin

Übersicht

SR 5.1.2002                            Fernsehbeitrag zum neuen Mundartbuch
HRS 23.1.2002                      Sich einmal an die eigene Geschichte erinnern.
ANB Schmelz 03/02              Einladung zur Ausstellung in Tholey-Neipel
SZ WND 2.2.02                      Lange im Schatten der Abtei
WoZ Tholey 29.03.02              Heimatmuseum Neipel - Geschichten aus der Region
WoZ Tholey 24/2002               Römische Amphoren in Neipel – Neue Sonderausstellung im    
                                                   Heimatmuseum der Gemeinde Tholey

WoZ Tholey 33/2002               Die Säulen von Tholey
WospHochwald 301002          Säulenfunde der Region
WospHochwald 301002          Eine Exkursion ins Heimatmuseum
SZ WND 29.10.2002                Mit Amphoren in Winterpause
SZ WND 22.10.2002                Antiker Name noch nicht gefunden
SZ SLS 27.11.2002                  Archäologen erkunden den Ort zwischen dem römischen
                                                     Pachten und dem antiken Tholey

SWV Dil-Leb 4.12.2002          Auf den Spuren der Römer in Schmelz

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Wochenspiegel und Hochwaldrundschau 4, 23.1.2002

Sich einmal an die eigene Geschichte erinnern

Ein Besuch im Heimatmuseum Neipel

NEIPEL (hm./ti). Im Heimatmuseum Neipel ist in einem nach gestellten Schulzimmer aus der Mitte des 20. Jahrhunderts in einem Schulbuch von 1933 zu lesen: Eine der ärmsten, aber landschaftlich reizvollsten Gegenden ... ist die Saarländische Türkei, ein enges Tal ... auch Bohnental genannt. Das Tal ist arm, die Häuser klein und dunkel."

Vieles hat sich seitdem verändert. Der Kulturtreff und Heimatmuseum Haus am Mühlenpfad" in Neipel ist heute ein bunter Mosaikstein im kulturellen Angebot der Gemeinde Tholey. Hier sammeln die Verantwortlichen Geschichten und die passenden Er. innerungsstücke.

Fachkundige Erzähler der Interessengemeinschaft Ortsge- meinschaft Neipel begleiten die Besucher durch die vielschichtige Erlebniswelt ihrer Heimatgeschichte. Geschichten mit Achaten, Jaspis, Rötel und "Lebacher Eiern"; von archäologischen Funden aus der Steinzeit bis zum Mittelalter.

Eine aktuelle Sonderausstellung zeigt neu entdeckte renaissancezeitliche Ofenplatten aus Schmelz und Neipel. Die Gäste erfahren vom Imkern, Lohe schleißen und vom Wäsche waschen. Von der mühsamen Arbeit in der- Landwirtschaft in der 1. Hälfte des 20 Jahrhunderts und von der tatsächlichen" Wohnkultur der Dorfbewohner in dieser Zeit.

Im kleinen Museumsshop haben die Besucher unter anderem Gelegenheit zum Erwerb des neuen in Mundart verfassten Neipeler Geschichtenbuchs. Im Anschluss gibt es wie immer Kaffee und Kuchen im Gasthaus Haus am Mühlenpfad".

Im Heimatmuseum Tholey-Neipel können die Besucher ihrer eigenen Geschichte näher kommen. Nächster Öffnungstermin Sonntag, 27. Januar, von 15 bis 18 Uhr; Infos gibt es auch unter
www.neipel.de.                  

                                                                   nach oben

Amtliches Nachrichtenblatt Schmelz 03/02

Ausstellung inTholey-Neipel

Am Sonntag, 27.01., zeigt das Heimatmuseum in Tholey-Neipel von 15.00-18.00 Uhr erneut eine Ausstellung zum Thema "Geschichte der gusseisemen Öfen und Herde". Diese Ausstellung von gusseisemen Herd- und Ofenplatten aus unserer Region wird von Edith Jäckel und Eric Glansdorp, Mitgliedern des Historischen Vereins Schmelz, präsentiert.

Abb. 1: Umzeichnung einer neu entdeckten Ofenplatte derZeit um 1574. Entdeckt bei Umbauarbeiten im Bereich Kunstglaserei . Petry in der Robert-Koch-Str. in Außen.
Zeichnung: Glansdorp/Jäckel 1999.

Dabei sind auch zwei bislang unveröffentlichte Ofenplatten des 16. Jahrhunderts aus Schmelz-Außen und Fotos verschiedener in Hüttersdorf und Goldbach gefundener Platten. Die Schmelzer Bevölkerung ist zu dieser Ausstellung herzlich eingeladen.

Dr. Johannes Schmitt, 1. Vorsitzender
                                                                       nach oben

 

SZ WND 28-02.02.2002

Lange im Schatten der Abtei

Neipel: Katholiken in einem Dorf mit dem Namen “Wasserlauf” - “SZ”-Serie: Heimatkundliche Ortsportraits/Teil 27

Abwechslungsreiche Landschafts formen und eine geauso wechselvolle Geschichte - das zeichnet Neipel aus. Außerdem wahrscheinlich der einzige Ort im Kreis, in dem ein Bär im Sommer umherzog.  

Neipel (gtr). Das "Haus am Mühlenpfad" hatdenkleinen Ort im Bohnental seinein stillen Dasein heraus gebrseit dieser Kulturtreff mit seinem 'Heimatmuseum existiert finden an den beiden offenen Sonntagen im Monat viele Fremde den, Weg dorthin. . Das 18J2 gebaute Bauernhaus beherbergte seit jeher ne- ben Wohnung und Landwirtschaft auch, eine Gastronomie. 1997 entstand daraus ein Domizil für Vereine, eine Gaststätte und gleichzeitig ein Museum für die dörfliche Geschichte des Schaumberger Landes, insbesondere des Bohnentals.

Die Landschaft wird geprägt von 250 Millionen Jahren alten Sedimentablagerungen, die von vulkanischen Gesteinen unterbrochen werden. Der kleinräumige Wechsel der Gesteinsarten führte zu abwechslungsreichen Landschaftsformen, die geradezu zu einem Spaziergang auffordern- Dabei findet man Achate, Jaspis, Rötel . und vielleicht auch einmal ein Stück versteinertes Holz. Ein geschliffenes Steinbeil aus Jadeit steht am Anfang einer ganzen Kette von archäologischen Funden, die eine ständige Besiedlung des Bohnentals seit der späten Steinzeit belegen. Ein bronzener Armreif aus frühkeltischer Zeit gehört zu den besonderen Stücken der Dauerausstellung. Die alte Kulturlandschaft gibt immer wieder neue Funde preis, die Interessantes und Aufschlussreiches aus vorgeschichtlicher Zeit erzählen. So belegen einige Hinterlassenschaften aus römischer Zeit, dass Rötel bereits damals als mineralischer Farbstoff kommerziell genutzt wurde. ,Arbeitsgeräte und Gebäudestrukturen lassen die Mühe erkennen, die es die Ortsbewohner noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kostete, um an ihr tägliches Brot zu gelangen. Eine komplette Schusterwerkstatt und eine Schmiede stehen exemplarisch für das Handwerk, das in Neipel ausgeübt wurde. Ein Bie-, nenstand erklärt die Entwicklung der Imkerei und der Bienen. Im Wohnteil des Gebäudes befindet sich die Einrichtung eines Bauernhauses zu Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts, darunter eine Küche, ein Schlafzimmer und natürlich die "gudd Stubb". Ein weiterer Raum ist ständig wechselnden Ausstellungen vorbeh Hier werden Themen wie das Spinneg mit Wolle und Flachs behandelt..

Geschichtlich wird Neipel 1297 in einer Urkunde -des, 1 Tilmann von Hagen erwähnt, damals Herr von "L a Motte" in Lebach, Der Name "Noepel" geht auf das mittellateinische "noda", "noa" oder "nova" zurück und bedeutet soviel wie "Wasserlauf". Im Mittelalter war ein Teil des Dorfes, möglicherweise auch das ganze Dorf, Eigentum des Klosters Tholey. 1306
verzichtete Ritter Heinrich von Neipel zu Gunsten der Abtei Tholey auf seinen Anteil am Zehnten der Orte Limbach bis Aschbach. 1357 belegt eine Abgabenurkunde die Existenz einer Mühle in Neipel. 1433 scheint man von der "Manderscheidschen Fehde" betroffen zu sein. 1793 wurden die Besitzverhältnisse erstmals kartografisch festgehalten.

Ein Teil des heutigen Dorfbannes gehörte zum "St. Petersbann" oder "Hilschershauserfeld", einem Distrikt zwischen den Gemarkungen von Scheuern, Neipel, Überroth-Niederholen, Dorf und Hasborn, der sich bis in das Dorf Neipel hinzog, so dass noch drei Häuser zu ihm gehörten. Die Grundgerichtsbarkeit über diesen Distrikt hatte der Freiherr von Buseck als Herr von Eppelborn inne.

Soviel bekannt ist, waren die Bürger von Neipel immer katholischer Konfession. Das Dorf gehörte zumindest im Spätmittelalter zur Pfarrei Scheuern. Wohl vermerkt der Oberamtmann Moser in seinem Bericht über das Oberamt Schaumburg im Jahre 1791, dass Neipel vormals mit der Siedlung "Hölzerhau

sen" vereinigt gewesen sei. Da an anderer Stelle "Hölzerhausen" als Kirchort genannt wird, an weiterer Stelle die Zugehörigkeit des Hölzershausener Bannes "allerzeit unter der Gemeinde Neupell begriffen worden ist", kann man davon ausgehen, dass Neipel mit "Hölzerhausen" eine Pfarrei bildete.

Das alte Brauchtum zwischen Geburt und Tod ist reichhaltig. So ist beispielsweise überliefert, dass eine verstorbene Jungfrau früher immer auch von Jungfrauen zu Grabe getragen wurde. Auf den Sarg legte man einen aus Palmzweigen gewickelten Kranz in Form einer Acht. Sechs 14- bis 18-jährige Mädchen gingen neben dem Leichenwagen bis zur Kirche, dann zum Grab. Bis etwa 1960 wurden die Toten von Neipel mit dem Leichenwagen, der von zwei Pferden gezogen wurde, nach Scheuern gebracht.

Hatten sich zwei junge Menschen entschlossen, den Bund fürs Leben einzugehen, bestellten sie beim Pfarrer der Braut das Aufgebot, ebenso beim Standesamt. Ganz schnell ging das Ereignis dann im Dorf von Mund zu Mund: "Haschde schonn gesein: die hängen em Kaschde!"

Ein Bär in Neipel. Mit einem stattlichen Bär, den eine Neipeler Familie einst auf ihrem Grundstück hielt, zog der Familienvater oft über Land und bekam so etwas Geld zusammen, um Frau und Kinder zu ernähren.
 

Wie kam der Bär nach Neipel?

In Neipel gibt es eine Flurbezeichnung "Auf dem Bärenberg". Früher standen dort einige kleine Häuser. In einem davon wohnte eine zugezogene Familie. Diese Leute waren sehr arm. Ihr ganzer Reichtum war ein Bär. Mit diesem Bären zogen sie zum Hochwald oder auch an der Prims entlang bis in Saartal und verdienten sich durch kleine Vorführungen und Betteln ihren Lebensunterhalt.

Noch Vieles gäbe es über das Dorf zu berichten. Es hat wie jedes, andere seine eigene Geschichte. Und diese ist nicht weniger reichhaltig als die der "großen" Dörfer in der Nachbarschaft.




Alle mußten in eine Klasse. Schulalltag mal ganz anders: Nicht leicht hatte es Lehrer Michel Warken mit den Kindern der Jahrgänge 1915 bis 1922, denn alle zusammen saßen in einer Klasse. So manches pädaogische Konzept von heute hätte es damals schwer gehabt, umgesetzt zu werden. Wegen des unterschiedlichen Alters musste Lehrer Warken die Kinder aus Neipel grüppchenweise unterrichten. Diese Aufnahme entstand um das Jahr 1928.

Älteste Mühle im Ort Die älteste Mühle in Neipel stand am Dorfer Weg. Sie gehörte damals der Familie Jakob Johann (“Tehles Haus"). Das Anwesen ist heute umgebaut und es klappert kein Mühlrad mehr.

Eifrig dreht sich das Spinnrad Gertrud Endres stammte- aus der Mühle am Dorfer Weg. Früher war das Spinnen zur Winterzeit eine bliebte Beschäftigung. Meist dauerte es bis Maria Lichtmess - dann gingen die Bauern wieder aufs Feld.

In Neipel gab es immer Theater. Natürlich nur auf der Bühn: Die Aufnahme zeigt Mitglieder der Neipeler Theatergruppe um das Jahr 1930. Mit welchem Stück sie zu dieser Zeit gerade glänzten, ist nicht überliefert. Im kleinen Saal des Gasthauses Scherer fanden regelmäßig Theateraufführungen statt. Das Haus ist inzwischen zum “Haus am Mühlenpfad” umgebaut. Und die Neipeler Theatergruppe ist auch nach mehr als 70 Jahren immer noch sehr aktiv.

(Quellen: "Neipel, ein kleines Dorf im Saarland" Faltblatt "Kulturtreff und Heimatmuseum
FOTOS: PRIVAT

Dörfer und ihre Geschichten
In lockerer Folge stellt die “Saarbrücker Zeitung” alle Dörfer des Kreises St. Wendel vor. Wir blicken dabei zurück in die Geschichte des Ortes und schreiben über die Geschichten im Dorf: Über Menschen und Bräuche, über Schulen und Kirchen. Auch wird über das Leben auf dem Land berichtet, mit seinen Sagen und natürlich auch über lustige Begebenheiten von einst. 26 Dörfer haben wir bereits vorgestellt, heute folgt mit dem Tholeyer Ortsteil Neipel der 27. Teil dieses heimatkundlichen Ortsportraits. Und da es im Kreis St. Wendel rund 70 Dörfer gibt, wird diese Serie auch in Zukunft weiter fortgeführt. Gestartet sind wir mit dem ersten Teil im vergangenen September. Viel Spaß beim Lesen!

von Gerhard Tröster
                                                                                 nach oben
 

wochenzeitung Tholey 29.3.2002

Heimatmuseum Neipel - Geschichten aus der Region

Nur noch im April haben Sie Gelegenheit die originalen Herdgußplatten und Öfen, die in den umliegenden Ortschaften “entdeckt” wurden, zu besichtigen. Sie stammen aus der Zeit zwischen dem 16. und 20. Jh. Wie entwickelten sie sich?

Und wer ist sich schon bewust, daß nur 7 km südlich des Museums - bei Gresaubach - bis ins 18. Jh. die bedeutendsten Eisenerzlagerstätten im Umkreis von 100 km lagen?

Wir erzählen Heimatgeschichte - Besuchen Sie uns

So 7.4.02 u. So 21.4.02 15-18 Uhr - im Haus am Mühlenpfad in Neipel, dem Heimatmuseum der Gemeinde Tholey (infos unter www.neipel.de)

 

Wochenzeitung Tholey Ausgabe 24/2002

Römische Amphoren in Neipel – Neue Sonderausstellung im Heimatmuseum der Gemeinde Tholey

Nächster Öffnungstermin: Sonntag 16. Juni 2002 15-18 Uhr

Das Heimatmuseum der Gemeinde Tholey, das „Haus am Mühlenpfad“ in Neipel feiert in diesem Herbst sein 5-jähriges bestehen. Im Rahmen dieses Jubiläums präsentiert Ihnen die Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Neipel in der archäologischen Abteilung bereits jetzt ein ganz besonderes Highlight.

Eine ganze Reihe von Glücksfällen bescherte der Interessengemeinschaft Ortsgeschichte die herausragenden Ausstellungsstücke, die nun hier im Museum einem breiten Publikum zugänglich sind.

Europäischer Handel ins Dreikreiseeck um Neipel. Dies steht als Motto über unserer Ausstellung. Nur  wenig nördlich von Neipel grenzen die Gemeinden Tholey (Kr. St. Wendel), Schmelz (Kr. Saarlouis) und die Stadt Wadern (Kr. Merzig-Wadern) an einem Punkt zusammen. Das Dreikreiseeck. Aus genau diesen drei Orten stammen jeweils die Exponate, die in regelmäßig wechselnden Ausstellungen in der archäologischen Abteilung gezeigt werden. (Infos: www.neipel.de)

Im September 2000 wurde 2km südlich des Museums, in Schmelz-Limbach (Kr. Saarlouis) eine römerzeitliche Aschengrube von über 5 m Länge ausgegraben. Neben rund 80 Gefäßen eines römischen Eß- u.Trinkservices wurden die Scherben einer spanischen Olivenölamphore des 2. Jhs.n.Chr. entdeckt. Noch im gleichen Winter wurde dieser immerhin rund 80 Liter Olivenöl fassende Transportbehälter in hunderten von Arbeitsstunden restauriert.

Im Dezember des gleichen Jahres gelangte eine Bananenkiste mit „angemoosten“ Tonscherben zur Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Neipel. Es waren Lesescherben einer italischen Weinamphore des 1. Jh. v. Chr., die in Wadern-Lockweiler (Kr. Merzig-Wadern) , also etwa 3 km nördlich des Museums, gefunden wurden. Im Winter 2001/2002 konnte diese Weinamphore restauriert werden, die nun das 4. derartige Fundexemplar im Saarland darstellt. Die bis zum Halsansatz nahezu vollständige und im Rand und Henkelbereich erhaltene Weinamphore ist der Mittelpunkt der aktuellen Ausstellung. Sie belegt das Interesse einer keltischen Oberschicht an römischen Genußmitteln vor der militärischen Intervention Cäsars in Gallien. Vielleicht gibt die Ausstellung Anstoß die ungewöhnlichen Fundumstände dieser Amphore archäologisch zu untersuchen. Zu rechnen ist mit dem Grab eines Mitgliedes des treverischen Adels aus der Zeit kurz vor oder während des gallischen Krieges. Es bleibt also spannend was im Dreikreiseeck noch verborgen liegt.

Das dritte Ausstellungsobjekt ist die Replik eines Altfundes, der 1883 in Tholey (Kr. St. Wendel), also rund 8 km östlich des Museums entdeckt wurde und dessen Original sich im Rheinischen Landesmuseum in Trier befindet. Die Säule eines Kredenztischchens mit dem Weingott Bacchus als Reliefdarstellung. Diese auch heute noch beliebten Stehtische dienten heute wie damals als Abstellmöglichkeit für Trinkgefäße.

Den Eröffnungstag am 30.5.2002 nutzten rund 80 Besucher – nicht zuletzt – um in den besonderen Genuß eines italischen Rotweines, einen Falerner Wein zu gelangen, wie er auch schon von Cäsar getrunken wurde. Es mag sein, daß ein Wein aus der gleichen Traubenart auch in der Lockweiler Amphore vor 2000 Jahren unsere Heimat erreichte und einen Trevererfürst in ähnlicher Weise erfreute, wie ihn auch prominente Besucher, wie der Saarlouiser Landrat Peter Winter, der zukünftige Tholeyer Bürgermeister Hermann Josef Schmidt, der Schmelzer Bürgermeister Armin Emanuel oder der Landeskonservator a.D. Prof. Dr. Alfons Kolling und der Fachmann für keltische Kulturgeschichte Dr. Rudolf Echt nach der Ausstellungseröffnung zu schätzen wußten.  

Das Museumsteam möchte an dieser Stelle noch einmal allen Danken die zum Gelingen dieser außergewöhnlichen Ausstellung beigetragen haben: Erwin Jäckel, Josef Dewes, Familie Morbach, Reiner Schmitt, Andreas Jäckel, Christof Schnur, Markus Greten, Sabine Biwer, Ditmar Lösch, Martin Bock, Gerta u. Erwin Groß, Harald Baldes, Alwine Jäckel und die Fa. Issimo in Homburg. Besonderer Dank gilt der Gemeinde Tholey für das zur Verfügung stellen der hervorragenden Ausstellungsmöglichkeiten in ihrem Heimatmuseum „Haus am Mühlenpfad“ in Tholey-Neipel. Nutzen auch Sie diese Gelegenheit zum Besuch des Museums. Hier wird Altes immer aktuell präsentiert.

Das Museumsteam freut sich auf Ihren Besuch.

 

Wochenzeitung Tholey Ausgabe 33/2002


Am 31.7.2002 wurden bei baubegleitenden archäologischen Untersuchungen in der Schweichhauserstr. 22 in Tholey
umfangreiche römerzeitliche Gebäudereste entdeckt.

Darunter befanden sich auch 2 vollständig erhaltene rund 3 m hohe Steinsäulen, die ihr Museumsteam vom “Haus am Mühlenpfad” nun fachgerecht dem interessierten Publikum präsentieren kann.

 

Wochenspiegel Hochwald 30.10.2002

Säulenfunde aus der Region

 Blick in die archäologische Abteilung des Neipeler Heimatmuseums. Foto Heimatmuseum

“Haus am Mühlenpfad” in Neipel läd ein

Neipel (hm./ti). Am Sonntag dem 3.11.2002 ist das Heimatmuseum "Haus am Mühlenpfad" in Tholey-Neipel noch einmal geöffnet, um dann für dieses Jahr seine Pforten zu schließen.

Das heißt nicht, daß damit das kulturelle Angebot unseres Ortes erschöpft ist. Anderen "Leckerbissen" wird Platz gemacht. So finden vom 17.11. bis einschließlich 1.12.02 die Neipeler Theatertage statt. Am 15.12.02 ist der "Tag der älteren Mitbürger". Eine Veranstaltung reiht sich an die andere.

Das Haus am Mühlenpfad läd deshalb am 3. November von 15.00 bis 18.00 Uhr noch einmal herzlichst zum Museumsbesuch in Neipel ein. Wir bieten als besondere Attraktionen restaurierte römerzeitliche Wein- und Olivenölamphoren aus Wadern-Lockweiler und Schmelz-Limbach sowie die aktuellen 3 m hohen Säulenfunde der Ausgrabung der saarländischen Denkmalpflege im Bereich Schweichhauser Straße in Tholey im August dieses Jahres.

In einer anderen Abteilung wird die Verarbeitung von Wolle und Flachs über den gesponnenen Faden hin zu Web- und Strickgeweben vorgeführt. Ein Besuch im Heimatmuseum "Haus am Mühlenpfad" in Neipel ist immer ein Gewinn. Die Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Neipel wird vor Ort präsent sein und ist auch gerne zu einer persönlichen Führung bereit.

Museumsinfos über  Termine und Ausstellungen im Internet unter: www.neipel.de

 

Wochenspiegel Hochwald 30.10.2002

Eine Exkursion ins Heimatmuseum

NEIPEL (vfh./ti). Der Verein für Heimatkunde [Wadern e.V.] lädt Geschichtsinteressierte zur Nachmittagsexkursion ins Heimatmuseum Neipel ein. Im Mittelpunkt des Museums steht die Dorfgeschichte im Bohnental und im Schaumberger Land. Geologie, Vorgeschichte, Landwirtschaft und dörfliches Handwerk sind die Schwerpunkte im Museum.
Treffpunkt für die Exkursion ist am Sonntag, 3. November, um 14.30 Uhr der Marktplatz in Wadern.
Nach fachkundiger Führung im Museum ist die Rückkehr für ca. 18 Uhr geplant. Interessierte melden sich bitte bei Jörg Müller, Tel. (06871) 922259.

 

Saarbrücker Zeitung - St. Wendel 29.10.2002

Mit Amphoren In Winterpause Am Sonntag, 3. November öffnet das Heimatmuseum"Haus am Mühlenpfad" in Neipel von 15 bis 18 Uhr zum letzten Mal für dieses Jahr. Als besondere Attraktionen sind die restaurierten Wein und OlivenölAmphoren aus Lockweiler und Limbach sowie die drei Meter hohen Säulenfunde Aus den aktuellen Ausgrabungen der saarländischen Denkmalpflege im Monat August. dieses Jahres in der Schweichhauser Straße Tholey zu sehen. In einer anderen Abteilung wird die Verarbeitung von Wolle und Flachs über den gesponnenen Faden hin zu Web und Strickgeweben gezeigt. Die Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Neipel bietet Führungen an. VER/FOTO: PRIVAT

Saarbrücker Zeitung WND 22.10.2002

Antiker Name noch nicht gefunden


Winterfestes Grabungsgebiet  Das Archäologische Grabungsgebiet am Wareswald wird jetzt winterfest gemacht. Holzstammstücke zeigen an, wo sich Steinsäulen verbergen. Mit Planen und STroh werden Mauerwerk und Böden sorgfältig bedeckt, um Sie vor Witterungseinflüssen zu schützen. Im Kommenden Jahr soll hier weiter gesucht werden. Fotos: Brill. re: Säulen Römische Säulen stehen im Neipeler Heimatmuseum. Ortsvorsteher Paul Backes (Bild) gibt gern Auskunft.

Überraschungen ohne Ende gibt es bei den Ausgrabungen im Wares- und Schweichhauser Wald  Jetzt ist Winterpause

Zwar zeichnen sich mehr und mehr die Konturen der römischen Siedlung ab, wie sie einst genannt wurde, das steht noch in den Sternen. Es soll aber weiter nach dem Namen der Ortschaft geforscht werden.

Tholey (hpb). Für ein vierzehnjähriges Völklinger Mädchen, das mit der Messdieherjugendgruppe an dem TerrexAngebot"Ausgrabung zum Mitmachen" im Wareswald teilgenommen hatte, war es wie es selber sagte  die bisher "tollste Überraschung" ihres jungen Lebens.
An einem schönen Oktobertag buddelte es vorsichtig im Grabungsgelände, fand Tonsplitter, Steinstückchen und hatte plötzlich ein Figürchen in der Hand. Das Mädchen schrie auf: "Ich habe eine Muttergottes gefunden ." Und sogleich liefen alle Helfer herbei. Grabungsleiter Eric Glansdorp: "Es war ein wunderschöner Fund, die Statue einer Göttin mit Hund, einer von zahlreichen Funden, die nun über Winter bearbeitet, ausgewertet, archiviert und später auch ausgestellt werden." Auf die diesjährige ErgebnisPräsentation dürfe man gespannt sein.
Die ungemein erfolgreiche Grabungssaison 2002 ist jetzt beendet. Das Areal wird nun mit Planen, Stroh, Holz winterfest gemacht. Im nächsten Jahr geht es weiter. Man hoffe dann nicht nur weiter auf die Unterstützung freiwilliger Helfer, ob Einzelpersonen,oder ganze Gruppen, man hoffe vor allem: auf Antwort auf die Frage, wie groß die Bedeutung der römischen Stadt im Wareswald vor 2000 Jahren war und ob es einen Zusammenhang mit der Villen und Tempelanlage im Bereich der Tholeyer Ortslage zwischen Schweichhauserwald und dem Abteigelände gibt.
Dort sei ja im August, als man bei der Fundamentaushebung zu einem Hausbau auf römische Säulen stieß, von der Denkmalpflege Saar drei Wochen lang eine Grabung durchgeführt worden, die unerwartete Funde gebracht habe. Aufgespürt habe man dort unter anderem den Teil einer römischen Villenanlage aus dem Jahr zwei nach Christi mit Säulen, vier Räumen mit Estrich und Fußbodenheizung und Teilen von einem Badebecken. Aufgrund vieler früherer Funde könne angenommen werden, dass an den sonnigen Hängen auf der Südseite des Schaumberges rund um die Tempelanlage ein Villenkomplex entstand war, vorgelagert der Stadt (vicus) im Wareswald. "Vicus"  so ist es nachzulesen im Ars LatinaWörterbuch von 1932 kann auch "Geschäft, Dorf, Stadtteil" bedeuten. Daraus könne man auch schließen, das "Vi cus Wareswald" eventuell ein Handels und Handwerkszentrum an einer wichtigen römischen Durchgangsstraße gewesen war oder aber ein Dorf oder eben ein Stadtteil der TempelVillenStadt, die dort stand, wo auch heute das Geschäfts, Kultur und Wohnzentrum Tholey ist. Immerhin wurde dort ja in diesem Sommer ein Teil einer befestigten römischen Straße entdeckt, die in Richtung Wareswald verlief.
Fündig wird man in Tholey ja schon seit Jahrhunderten. Größere Untersuchungen waren nicht immer möglich. Vieles ging verloren, wurde zerstört. Eine ApolloStatue wurde  wie im St. Wendeler Heimatbuch nachzulesen ist  schon 1838 gefunden. Zuletzt wurde man 1990 fündig  bei einem Garagenbau in der Hermann LönsStraße, die am steilen Südhang liegt. Was bewies, dass die römischen Siedler keine Bange hatten, an Steilhängen Wohnhäuser zu errichten. Über die jüngsten Funde berichtet ausführlich das TerrexBuch eins, das zwar bereits vergriffen ist, aber im November wieder bezogen werden kann.
Mit weiteren Überraschungen bei den Grabungen in den kommenden Jahren im Wareswald, auf den freigehaltenen Flächen im Gebiet der Schweichhauser Siedlung (sie sind im Besitz des saarländischen Landeskonservatoramtes und der Gemeinde Tholey) und bei der Neugestaltung des Ortszentrums kann mit Sicherheit gerechnet werden.
Die größte Überraschung wäre wohl, so Grabungsleiter Eric Glansdorp, wenn man endlich den antiken Namen dieser untergegangenen römischen Siedlung am Schaumberg herausfinden würde. Ihrem ursprünglichen Aussehen jedenfalls sei man mit Hilfe der diesjährigen Funden ein gutes Stück näher gekommen.

 

SWV - Dil, Leb 4.12.2002

Auf den Spuren der Romer in Schmelz

Vortrag über römische Siedlungs und Gräberspuren in der Bettinger Mühle

SCHMELZ (ps). Einen hoch interessanten Diavortrag hielten die beiden Archäologen Eric Glansdorp und Edith Jäckel, unter dem Titel „Archäologische Spuren aus römischer Zeit In den Schmelzer Ortsteilen“ in der Bettinger Mühle. Veranstaltet wurde der Vortrag vom Historischen Verein Schmelz und dem Verein zur Erhaltung der Mühle.

Sage und schreibe 19 Siedlungsspuren, sowie zehn Gräbersspuren aus römischer Zeit gibt es allein in der Gemeinde Schmelz   16 dieser Siedlungsspuren sind sicher, drei werden vermutet. Begonnen wurde mit der Spurensuche in der Gemeinde Schmelz im 19. Jahrhundert. Großen Anteil hatte hier der Pachtener Pfarrer Philipp Schmitt, dessen 1850 erschienenes Buch „Kelten und Römer im Kreis Saarlouis" heute noch als Quelle für Archäologen dient.
Als erster Schmelzer befasste sich der ehemalige Bürgermeister von Außen, Matthias Groß, mit den römischen Spuren in seiner Gemeinde. Diese Tradition setzt der Schmelzer Heimatverein seit einigen Jahren fort. Auch in den Schmelzer Heimatheften kann einiges über die römische Vergangenheit der Region nachgelesen werden.
Im Vortrag in der Bettinger Mühle wurden den Zuschauern die einzelnen Fundstellen erläutert. Hierbei gibt es zwei Gruppen zu unterscheiden: Siedlungsspuren und Gräberspuren. Siedlungsspuren fand man in der Gemeinde zum Beispiel am Bettinger Galgenberg oder im Gebiet der heutigen Willibrordstraße in Limbach. Die bekanntesten Siedlungsspuren der Gemeinde sind ebenfalls in Limbach, an der sogenannten Birg, zu finden. Es handelt sich hierbei um einen Siedlungsplatz mit einer befestigten Außenanlage. Hier fanden auch schon größere Ausgrabungen statt.
Neben den Siedlungsspuren fand man in der Gemeinde auch zahlreiche Überreste römischer Gräber, mit Resten von Urnen und dem zu dieser Zeit üblichen Grabbeigaben wie Münzen oder Geschirr. Ein Beispiel hierfür ist, ein Steinkistengrab mit einer gläsernen Urne, das in Außen in der [Heide] Flur Ober der Kappesteilung" [dort ein Spätkeltisches Grab und eine frühröm. Aschegrube] gefunden wurde.
Anhand von Dias mit Funden aus der Gemeinde oder ähnlichen typischen römischen Überresten aus anderen Regionen machten die Referenten den Zuschauern deutlich, welche historischen Schätze in Ihrer Gemeinde schon aufgetaucht sind. Sie zeigten auch Rekonstruktionen früherer Gebäude.
Auch die Schmelzer Heimatforscher Reiner Schmitt, Erwin Jäckel, Willi Marxen und Gerd Naudorf [Gresaubach] sind auf der Suche nach Funden immer aktiv. Vor allem nach ergiebigen Regefällen kann man auf Feldern freigewaschene Spuren wie Ziegeln oder Mauersteine entdecken, berichten sie aus Erfahrung. Anhand von Luftbildaufnahmen ist es zudem möglich, unübliche Bodenformen, die auf archäologische Funde schließen lassen, zu erkennen. So vermutet man anhand von solchen Aufnahmen in der Nähe des Hüttersdorfer Geschbergs weitere römische Überreste  hier haben aber noch keine Ausgrabungen stattgefunden.

Die gut 50 Zuhörer, unter ihnen auch Bürgermeister Armin Emanuel, waren von dem spannenden Vortrag begeistert und gleichzeitig überrascht, wie viele Spuren der Vergangenheit es in der unmittelbaren Umgebung doch gibt.


Grabungssituation aus dem Jahr 2000 In der Flur , Heldenhübel', bei Limbach. Bei dieser Grabung wurde eine Grube mit Asche und Gefäßscherben aus dem 2. Jhd. n. Chr. freigelegt. Im Bild das Grabungsteam um Erwin Jäckel.  Foto, ps [Bernhard Jäckel, Dorf]

[Ein sehr guter Bericht von Phillipp Semmler]

 

SZ SLS 27.11.2002
SZ WND 28.11.2002 (dort nur Text)

Archäologen erkunden den Ort zwischen
dem römischen Pachten und dem antiken Tholey

Bereits Pastor Philipp Schmitt suchte mit einfachen Mitteln auf Schmelzer Bann nach der römischen Vergangenheit. Heute arbeitet man mit Luftbildern, setzt Geomantik [Geomagnetik], Geo-Elektrik und GeoRadar ein.

 Von BEATRIX HOFFMANN

Schmelz. Schon die alten Römer schätzten die heutige Gemeinde Schmelz und ließen sich hier nieder. Gleich an 16 Stellen siedelten sie sich an und hinterließen Spuren. Wo und was genau, erläuterte das ArchäologenTeam Edith Jäckel und Eric Glansdorf [Glansdorp] auf Einladung des historischen Vereins [Schmelz und dem Verein zur Erhaltung der Bettinger Mühle] in der Bettinger Mühle in zwei LichtbildVorträgen. Der landwirtschaftlich geprägte Ort zwischen den zentralen Orten Contiomagnus (Pachten) und Wareswald bei Tholey", die Siedlungsstätten an sich, stand bei Teil Eins im Mittelpunkt, während es im folgenden Vortrag um Funde ging.

Bereits Pfarrer Schmitt aus Pachten wandelte vor 150 Jahren auf den Spuren der Römer über die Schmelzer Flur und zeichnete seine Beobachtungen auf. Später machten sich Leute wie der Außener Bürgermeister Mathias Groß auf Spurensuche, leider sind nur zwei kleine Hefte mit Aufzeichnungen erhalten geblieben. Heute sind Heimatforscher wie Reiner Schmitt, Erwin Jäckel, Willi Marxen und Gerd Naudorf am Werk. Nach starkem Regen machen sie sich in den verschiedenen Ortsteilen zur Feldbegehung auf und sie werden fündig. Dachziegel aus der Römerzeit, Scherben von Gefäßen, auch Perlenschmuck brachte der Regen an den Tag. Gewandspangen und Nägel wurden auf Schmelzer Bann gefunden.

Jedes Fundstück wird dem Amt für Denkmalpflege in Saarbrücken gemeldet und registriert. Gezieltes Schürfen, also die Arbeit mit Detektoren, ist allerdings verboten. Aber nach ungewöhnlichen, beziehungsweise unnatürlichen Formen in der Natur darf ein jeder Ausschau halten.

Auch Pfarrer Philipp Schmitt zog bereits aus den PflanzenWuchsformen seine Schlüsse. Heute arbeitet man mit Luftbildern, setzt Geomantik [Geomagnetik], GeoElektrik und GeoRadar zur Forschung ein. Mauern und Gräben können so lokalisiert werden. In jüngster Zeit tauchten Mutmaßungen auf, dass es zwischen Hüttersdorf und Außen ein Quellheiligtum, ähnlich dem in Ihn geben soll. Ganz allgemein ist der Forschungsstand, so die Archäologen, in Schmelz "dürftig". Nur an der Birg in Limbach gab es bislang reguläre Ausgrabungen. Partiell wurde auch bereits an anderen Stellen gearbeitet.

Wie haben die Römer in unserem Raum gelebt? Welche Feste feierten sie? Wie bestatteten sie ihre Toten? Diese Fragen stellen sich den Forschern. Vor allem über die letzte Frage geben Fundstellen in Schmelz Auskunft. Ein komplettes Geschirr mit 60 einzelnen Gefäßen fand man beispielsweise bei einer Grabstätte zwischen Außen und Oppen. Das weise, so Eric [Edith] Jäckel, darauf hin, dass beim Begräbnis eine Art „Ims" stattgefunden habe. Ebenfalls ein KomplettSortiment mit Schalen, Schüsseln und Vorratsamphoren wurden an zwei weiteren GrabStellen gefunden. Die Römer verbrannten ihre Toten auf einem Scheiterhaufen und bestatteten sie in einer Urne. Zuvor jedoch wurden sie für die Reise ins Jenseits ausgestattet. So durfte beispielsweisedie Münze für den Fährmann, ins Reich der Toten nicht fehlen. Diese Münzen kann man ziemlich genau datieren, denn wie auch heute gab es wechselnde Moden und verschiedene Werkstätten. Zwischen Primsweiler und Lebach (allerdings auf Lebacher Bann) befindet sich eine der größten römischen Grabstätten im Saarland mit zirka 200 Gräbern.

Über das Leben der Römer geben Darstellungen auf Steindenkmälern und Reliefs Auskunft. Männer bei der Traubenlese oder beim Holzsägen sind darauf zu sehen. Was das Bauen und Wohnen anbelangt, so waren sie zwar einerseits im Raum Schmelz Individualisten, andererseits achtete man bei der Mauertechnik, der Wandverkleidung, bei Wasserleitungen und Heiztechnik auf Standards.

Die römische Siedlungsstellen, einige davon mit mehreren Gebäudekomplexen, wurden im Abstand von zwei bis drei Kilometern ausfindig gemacht. Doch noch ist keine bislang großflächig erforscht. So bleibt den Hobbyforschern also noch ein weites Feld. Unter Trockenstreifen im Getreide können sich beispielsweise Mauerreste verbergen. Und bei einer Feldbegehung in Hüttersdorf wurde einmal sogar ein in Ton geritztes Spielbrett mit Spielsteinen gefunden. Wie man also sieht, können Zufallsfunde, so genannte Lesefunde, eine äußerst spannende Sache sein.

Handwerker Secundus verewigte sich. 1968 fand Willi Marxen imRinkert, westlich von Hüttersdorf, die Reste eines römischen Dachziegels samt einer Quittung, die der Dachziegler Secundus ausstellte. FOTO: ENGEL & SEEBER [ Foto Reiner Schmitt]

Suche in der Erde, Im September 2000 suchte ein Team im „Heidenhübel“ bei Schmelz-Limbach nach der römischen Vergangenheit – und wurde fündig: eine fünf Meter lange Grube, die mit Asche und Gefäßscherben gefüllt war. Foto: E&S [ Foto Bernhard Jäckel]

 

 

Bohnental.de
Tholey.de

ARCHÄOLOGIE
Büro + Verlag
GLANSDORP

Copyright Interessengemeinsc haft Ortsgeschichte Neipel

nächster Öffnungstermin termin